Planten un Blomen
Heute ein moderner Park im Herzen Hamburgs, setzt er sich aus mehreren Teilen zusammen, die früher unterschiedlich genutzt wurden. Die heutigen Kleinen + Großen Wallanlagen entstanden im Dreißigjährigen Krieg und wurden danach die erste öffentliche Grünfläche Hamburgs. Das eigentliche „Planten un Blomen“ war Weideland und Bestattungsgarten der Hamburger Kirchen von St.Pauli bis zur Sternschanze und wurde im 17. Jahrhundert mit den Wallanlagen als Naherholungsfläche genutzt. Bis 1820 wurden schattenspendende Gehölze gepflanzt, Wege angelegt und die öffentliche Parkanlage entstand. Nebenan entsteht der erste Botanische Garten, heute der Alte Botanische Garten.
Vor dem Dammtor öffnet der Zoologische Garten 1863 unter der Leitung von Alfred Brehm, auf dem heutigen Messegelände entwirft Martin Haller den Bau des ersten Aquariums des Kontinents, Friedrich C. Jürgens bringt den Zoo zu Weltruf, da er naturnahe Pflanzung und Tierschau verbindet. Der Zoologische Garten bekam starke Konkurrenz von Hagenbeck’s Tierpark und wurde 1930 geschlossen und es entstand ein Volks-, Vogel- und Vergnügungspark.
1934 wurden das ehemalige Zoogelände und die ehemaligen Friedhöfe von Karl Plomin zur „Niederdeutschen Gartenschau“ als Erholungsanlage umgestaltet. Es gab bereits eine Bauernschänke, Mustergärten, Parkteich und Blumenwiesen.
Nach dem 2. Weltkrieg setzte sich besonders Bürgermeister Max Brauer für die Erneuerung der bestehenden Flächen und den Ausbau Richtung heutiges Messegelände ein. Für die IGA 1953 entstanden auf Betreiben Plomins in ganz Hamburg „Grüne Oasen“ als Begleitprogramm, auch das neue Tropenhaus von Berhard Hermkes sorgte für eine erfolgreiche Gartenschau.
Für die IGA 1963 stellten sich neue Aufgaben: Der Botanische Garten war zu klein und wurde verlegt, das Kongesszentrum und der Fernsehturm wurden gebaut und die Wallanlagen in das neue Konzept mit eingebunden, der Apotheker-Garten entstand an der Sternschanze.
Für die IGA 1973 sollte der gesamte Grünzug aufgewertet und bis zum „Alten Elbpark“ fortgesetzt werden, was sich aus Kostengründen nicht realisieren ließ. Weiterhin gehörten Karl und Peter Plomin dem Architekten-Team an. Sport- und Spielflächen entstanden, Nationengärten und Spielplätze und freier Eintritt nach der Schau machten das Gelände für alle Hamburger attraktiv.
In den 80er Jahren gabes keine IGA, es wurden aber „Platten und Beton“ reduziert und nach einem Rahmenplan für das gesamte „Planten un Blomen“ so verändert, daß das heutige „Planten un Blomen“ mit seinem 47 ha großen Areal eine grüne Visitenkarte Hamburgs ist.
Quellen:
Bezirksamt HH-Mitte: Planten un Blomen
B. Sydekum, L.Reifenberg: Exkursionsbericht Hamburg – Hochschule Osnabrück
Deutsche Bundesgartenschau GmbH: 50 Jahre Bundesgartenschauen
Hier stehen das 76er-Denkmal und die zwei Gegendenkmäler (Hamburger Feuersturm + Fluchtgruppe Cap Arcona) von A. Hrdlicka, sowie eine Nackte vorm Nebeneingang von P+B.
Letzte Aktualisierung: 29.05.2024